Pakete kennt jeder von uns – egal ob in Form einer Bestellung, die dann durch DHL ausgeliefert wird oder als Bündelung von Preisen verschiedener Einzeldienstleistungen. Während Ersteres jedoch seine Berechtigung hat, ist Letzteres häufig eine komplett pauschalisierte und unseriöse Masche von selbsternannten „Agenturen“, die ihre Dienstleistung gar nicht beherrschen. Uiuiui Dennis, jetzt hast du dir aber gerade ganz schön viele Feinde gemacht und Paketpreise habt ihr doch selber! Ja, ich weiß. Pauschalisierungen sind doof und auch ein „häufig“ tut wohl einigen Leuten Unrecht. Darüber hinaus ist mir natürlich klar, dass wir selber Paketpreise bzw. „Ab“-Preise zur transparenteren Preisgestaltung verwenden. Trotzdem stehe ich zu meiner Meinung und sage, dass fixe Agentur-Paketpreise im Dumping-Bereich – vor allem für SEO-Dienstleistungen – ein NoGo sind. Ich erkläre euch auch warum.
3 Gründe Warum SEO-Paketpreise absoluter Mist sind
Grund #1: Sie ergeben keinen Sinn & sind qualitativ Mist
Wer kennt sie nicht, die tollen SEO-Pakete, die schon bei 75 Euro im Monat anfangen und gerne auch als „Premium“ bezeichnet werden. Da ist es kein Wunder, dass der unwissende Kunde von heute bei einer Anfrage bei uns direkt einen Fixpreis erwartet. Das natürlich ohne Informationen dazu zu geben, wie groß die Seite ist, welche Ziele verfolgt werden, welche Keywords wichtig sind, was für ein CMS genutzt wird, ob es ein Shop, ein Portal oder sonst etwas ist.
Schauen wir uns doch einfach einmal dieses tolle Bild an (s. oben). Für 339 Euro kann man das sogenannte „Profi“-Paket kaufen, bei dem sich wahrscheinlich bei jedem tatsächlichen SEO-Profi die Fußnägel hochrollen würden, zweimal. Nicht nur, dass es in diesen Paketen komplett alleine um OffPage-„Optimierung“ geht (ich habe das Wort Optimierung in Anführungsstriche gesetzt, da die hier gebotenen Arten von Links eher genau das Gegenteil verursachen würden), die Preise zeigen auch noch welch Qualität dahinterstecken muss.
Nehmen wir doch einmal das „Profi“-Paket. Insgesamt sind es 300 Links, die hier geboten werden. Bei 339 Euro entspricht dies grob 1 Euro pro Link. Wenn man einen Stundensatz von 60 Euro ansetzt, also das, was ein normaler Freelancer SEO so berechnen würde, hat dieser 5 Stunden Zeit für das Setzen von 300 Links bzw. 1 Minute pro Link. Wer glaubt jetzt, dass diese Links Qualität besitzen werden?
Grund #2: SEO-Pakete beziehen sich meist auf Linkbuilding
Ebenfalls sehr häufig festzustellen ist, dass diese SEO-Pakete sich zu 90 Prozent auf OffPage-SEO als Linkbuilding beziehen. Jaja, ich weiß natürlich, dass gutes OffPage-SEO nicht nur aus Linkbuilding besteht, ich bediene mich hier nur einfacherer Darlegungsformen. Daraus resultiert, dass das wirklich wichtige am SEO, nämlich die technische und inhaltliche Optimierung der eigenen Webseite, komplett vernachlässigt wird. Das liegt durchaus auch daran, dass diese Art der Optimierung deutlich mehr Fachwissen und Expertise voraussetzt. Darüber hinaus ist auch völlig unklar, was das für Links sein sollen. Es ist ja nicht so, dass jede DA40-Seite denselben Preis verlangt.
Grund #3: Der Faktor Individualität wird komplett ignoriert
Der letzte und vermutlich wichtigste Grund, warum fixe SEO-Pakete mit Dumping-Preis Unsinn sind, ist die Individualität des Kunden. Je nachdem, ob ein Shop mit 3.000 Unterseiten oder ein Infoportal mit 200 Unterseiten optimiert wird, sind andere Preise zu veranschlagen. Ja und hier kommt eben unser Modell mit dem „Ab“-Preis zum Tragen. Gleiches gilt für unterschiedliche CMS (Content Management Systeme), verwendete Server-Technologien, Content, etwaige Voroptimierungen, Internationalisierungen, Verzeichnisstrukturen etc. Die Liste lässt sich beliebig fortführen. Wer glaubt, dass er seinen Shop inkl. aller Produkte, Texte und Co. für 599 Euro optimieren lassen kann, der braucht sich nicht wundern, wenn sein Vertrauen dann hierzu führt…
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Woraus setzt sich der Preis beim SEO zusammen?
Noch immer haben viele Kunden ein verklärtes Bild beim Thema SEO. So ist häufig die Annahme vorzufinden, dass einfach ein paar Links gekauft werden müssen und schon rankt die eigene Seite zum Keyword „Depot“ – natürlich am besten morgen schon. Leider ist es nicht einmal annähernd so einfach. Darum geben wir einen kleinen Einblick in den gesamten Workflow, den wir durchlaufen, wenn wir für einen Kunden Suchmaschinenoptimierung betreiben.
1. Konkurrenz- & Marktanalyse
Bevor wir überhaupt mit irgendetwas beginnen, analysieren wir die Webseiten der Konkurrenz (OnPage & OffPage), die Rankings, etwaige Probleme des Markts und natürlich auch die Preise für Anzeigen (CPC), Backlinks, Advertorials und Sponsored Post. Warum spielt Letzteres eine Rolle? Ganz einfach, der Preis drückt die Umkämpfheit des Marktes und somit den indirekten Schwierigkeitsgrad aus. Zudem müssen etwaige Ad Costs in unserem Angebot berücksichtigt werden.
2. Ist-Analyse & Zielbestimmung
Nun werfen wir einen Blick auf die Webseite des Kunden und setzen sie ins Verhältnis zur Konkurrenz und pflegen sie in unser System ein. Darüber hinaus besprechen wir mit dem Kunden, wohin die Reise seiner Meinung nach gehen soll. Zu welchen Keywords möchte er ranken, wie wichtig ist der Kanal SEO für ihn und wie groß ist der Anteil am Umsatz?
3. SEO-Strategie & Kampagnen-Konzept
Im Folgenden setzt sich unser Experten-Team zusammen und entwirft nun die gesamte SEO-Strategie. Dieser Part setzt sich dabei aus 2 Teilen zusammen: On- und OffPage-Optimierung.
- OnPage-Optimierung: Wir bringen die Webseite technisch auf Vordermann, verkürzen Ladezeiten, erstellen notwendigen Content und Landingpages, optimieren Bilder, Sidebars und alles, was eben sonst noch dazu gehört. Hierbei müssen die Keywords im Auge behalten werden, zu welchen später primär gerankt werden soll.
- OffPage-Optimierung: Jetzt geht es ans Eingemachte, denn OffPage-SEO ist bei uns nicht einfach das Kaufen von Links. Durch Content Creation und innovative Konzepte erstellen wir interessante Inhalte, die im Netz verteilt werden wollen. Content Marketing also und nicht Linkbuilding. Auf diese Weise schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe – es werden aktive User auf uns (unseren Kunden) aufmerksam und Backlinks auf wertvollen Webseiten generiert.
4. Kampagnen Controlling & Fortführen des Mix
Ab diesem Punkt geht es darum, die Strategie immer weiter voranzutreiben. Die PR-Abteilung wird an das SEO angeknüpft, weitere Keywords werden aufgenommen und nachoptimiert, Content wird erstellt und verteilt etc.
Abrechnungsmodelle seriöser SEO-Agenturen
„Danke Dennis, jetzt hast du mir so viel Text um die Ohren gehauen, komm mal zum Punkt.“ Okay, dann reden wir jetzt Tacheles bezüglich des Preises. Insgesamt gibt es drei verschiedene Modelle, die Agenturen nach außen hin anwenden:
- Abrechnung nach Aufwand (Stundensatz)
- Monatliche Pauschale (mit „Ab“-Preisgestaltung) oder Retainer
- Erfolgsabhängige Vergütung
Wir wenden dabei ausschließlich (zu 99%) Variante #2 an. Das liegt ganz einfach daran, dass dies die optimalste Lösung zwischen Transparenz für den Kunden und Aufwandsentschädigung für die Agentur ist. Bei Option #1 kann der Kunde schlichtweg nicht einschätzen, wie viel das Unterfangen kostet und Option #3 ist in unseren Augen unseriös. Warum? Weil im Bereich SEO keine Versprechen gemacht werden können, das ist schlichtweg nicht möglich. Dazu äußere ich mich weiter unten noch einmal.
Monatliche Pauschale oder Retainer
Ein Retainer, also eine immer gleichgroße, wiederkehrende Summe, ist vor allem bei Leistungen nützlich, die über einen gewissen Zeitraum vom Umfang gleichbleiben. Das ist beim SEO bzw. Content Marketing der Fall. Um den Preis zu errechnen, werden alle oben genannten Punkte (Marktanalyse, Konzeptionierung etc.) in Stunden umgerechnet und mit dem individuellen Stundensatz der Agentur multipliziert. Die hieraus entstehende Summe ist der Retainer, der monatlich an die Agentur beglichen wird.
Für gewöhnlich ist der Retainer an einen Vertrag mit einer Laufzeit von min. 3 Monaten gebunden, was damit zu tun hat, dass SEO ein Marathon, kein Sprint ist. Diese Details werden mit dem Kunden aber im Verlauf direkt besprochen.
Achtung: Eine Setup-Fee, wie häufig von Agenturen berechnet, gibt es bei uns nicht! Wir berechnen nur tatsächliche Arbeitsleistung, kein Einpflegen in unser Kundensystem. Wer so etwas macht, versucht nur Geld aus dem Kunden herauszuschlagen.
Das „Erfolgsversprechen“ und warum es Quatsch ist
Ich möchte noch kurz ein Wort zu meinen Lieblings-Agenturen loswerden. Gemeint sind diejenigen, die Versprechungen geben. Für den Kunden klingt es natürlich erst einmal sehr toll, dass nur dann Geld verlangt wird, wenn die Arbeiten entsprechend zum Erfolg führen. Doch dummerweise werden damit eine Menge SEOs angelockt, die im Black Hat Bereich unterwegs sind.
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Die Masche läuft dabei in der Regel wie folgt:
- Es wird ein Versprechen gegeben: „Ich bekomme Sie für das Keyword Angeln auf Platz 1“.
- Jetzt wird ein PBN (ein für Google illegales Blocknetzwerk zum Ranking-Push) aufgebaut, dass die Zielseite innerhalb kurzer Zeit auf die gewünschte Position schießt.
- Der SEO kassiert ab und tituliert seine Aufgabe als „erledigt“.
- Eure Seite stürzt 1, 2 Monate danach ins Bodenlose, weil Google eine Penalty auspackt und ihr habt enorme Probleme die Seite jemals wieder hoch zu bekommen.
Natürlich ist das nicht bei jedem SEO-Versprechen so, doch häufig ist es der Fall. Ein weiterer Grund, warum Garantien bei der Suchmaschinenoptimierung keinen Sinn ergeben, ist, dass selbst der größte SEO-Experte keinen Einfluss auf Google und seine Vorgehensweisen hat. Sogar Google selbst warnt vor SEO-Versprechungen dieser Art. Selbst sicherste SEO-Techniken können sich von heute auf morgen ändern. Der Markt ist immer in Bewegung und wird es auch bleiben. Rankings zu einzelnen Keywords können übrigens von Gerät zu Gerät (Desktop, Mobil) unterschiedlich sein. Auch der eigene Google-Account (Stichwort Filterblase), der aktuelle Aufenthaltsort und viele weitere Faktoren spielen hierbei eine Rolle.
SEO ist ein Marathon, kein Sprint-Rennen
Zu guter Letzt noch ein Wort zur Dauer einer Optimierung. SEO ist ein Marathon, kein Sprint. Alleine die OnPage-Optimierung kann mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Danach wird Google die Seite zur Überprüfung eingereicht, die ebenfalls gut 2 bis 4 Wochen dauern kann. So geht bereits ein Monat und mehr Zeit ins Land, wobei die SEO-Maschine gerade erst einmal warm geworden ist. Wer Rankings unter 6 bis 12 Monaten erwartet, wird vermutlich keinen guten SEO finden, der mit ihm zusammenarbeitet.
Ich hoffe am Ende ist nun jedem bewusst, dass es für SEO keine vordefinierten Fixpreise und schnellen Bearbeitungszeiten gibt, die genannt werden können. Es ist alles individuell und vom Kunden bzw. Projekt, Umfeld etc. abhängig. Wer Interesse hat, kann mich jederzeit ansprechen.